Gemeinde Rot am See

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Die Kulturveranstaltungen auf einen Blick

Rückblick 08.01.2016: Kleztett

Teilen von Melodie und Spiellust

Das sechsköpfige „Kleztett“dreht in Rot am See richtig auf und reißt das Publikum mit

Text aus dem Hohenloher Tagblatt vom 11.01.2016 von Ralf Snurawa

Für ein ausverkauftes Bürgerhaus in Rot am See sorgten am Freitagabend die sechs Musiker des „Kleztetts“. Sie rissen das Publikum durch ihre Spiellust mit. Offenheit sei ein ganz wesentlicher Bestandteil der Klezmermusik, meinte Elisabeth Brose. Sie ist die Soloklarinettistin des „Kleztetts“ und führte moderierend durch das Programm. Im Aramäischen könne man die beiden Wortteile von Klezmer auch mit Gefäß und Lied übersetzen. Und nichts anderes seien schließlich Musiker: Liedgefäße, die die Musik miteinander und mit dem Publikum teilten. Und was diese Gruppe aus der Region – und sicherlich die einzige auf Klezmermusik spezialisierte – den Zuhörern beim Konzert bot, reichte von ausgelassener Spiellust bis zu nachdenklichen oder in Melodien schwelgenden Momenten.

Nach einem Konzert in der Georgskirche in Gottwollshausen am gleichen Tag schien das Sextett in Rot am See erst richtig aufzudrehen. Das begann mit kleinen ausladenden Passagen beim „Tarras Bulgar“ und setzte sich nach einer stimmungsvollen langsamen Einleitung von Violinspieler Werner Dürr mit einem kurzen Ausflug in Bachsche Töne im „Odessa Bulgar“ fort. Schön abgestimmte Beschleunigungen gehörten ebenso dazu wie Anklänge an Aram Chatschaturjans „Säbeltanz“. „Trolls Freilach“ leitete Elisabeth Brose mit warm gehauchten „Summertime“-Tönen ein, ehe er einen unaufhaltsamen Drive entwickelte. Den fand man genauso, aber noch ausgelassener und gewitzter zum „Itamar Freilach“ wieder. Elisabeth Brose ließ ihre Klarinette juchzen und lachen und mit Werner Dürrs Violine duettieren.
Noch intensiver gelang dies danach zu Elisabeth Broses „Onkel Karls Freilach“. Mit Lust ausgespielt bis in kreischende Ausbrüche war dabei Broses Klarinette zu hören. Zu „Fun Taschlich“ wurde das Dialogisieren und Improvisieren auf andere Mitmusiker ausgeweitet und noch spannungsreicher: mit Klarinettist Hellmar Weber und Bassklarinettist Walter Kämmer, unterlegt vom Pulsieren von Helma Pauls Klavier und Irmgard Broses Violoncello – wodurch der Begriff des Teilens von Musik eine weitere Dimension erhielt.

In wunderbarem Kontrast dazu standen Stücke wie Helmut Eisels"Naftules Nigun", schön meditierend, aber fast eine Idee zu schleppend interpretiert. Im sich anschließenden "Ursulas Freilach" lotete Elisabeth Brose dann das Schalmeienregister ihres Instruments aus. Ihr Stück "Mittnachtstraße" erwies sich danach als introvertiertes Klarinettentrio. "Der Versuch, einen Pudding in die Wand zu nageln" brachte Gegenüberstellungen zwischen klangheimlichen Gefangensein und tänzelnden Aufbrüchen. Zum voranstastend gespielten "Devotedly buoyant at Abu" wurde das Klangfarbenspektrum der Sectettbesetzung wundervoll ausgereizt, gefolgt von den aufgeraut kampflustigen Tönen des "Hahnenkampfs".

Für die Wiedergabe der Stücke spendete das Publikum lang anhaltenden Beifall, der noch mit einer wuselig lebhaften Sirba und einem teilweise mitgeklatschten „Bei mir biste scheen“ belohnt wurde. Und wer noch nicht genug hatte, konnte sich an den aus Schrott gefertigten Ausstellungsstücken von Herma Paul erfreuen.

Artikel aus dem Hohenloher Tagblatt von Ralf Snurawa:

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